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1895: Die Staumauer der Talsperre von Bouzey bei Épinal in den französischen Vogesen bricht bei einem Hochwasser. Die dadurch ausgelöste Flutwelle hat zwischen 86 und 200 Todesopfer zur Folge.

Die Tragödie von Bouzey: Ein umfassender Einblick in den Dammkollaps von 1895

Erläuterung der Bouzey-Staustätte

Die prominente Bouzey-Staustätte, auch als Réservoir de Bouzey bekannt, liegt im französischen Département Vosges, etwa zehn Kilometer westlich von Épinal entfernt. Diese Staustätte, gefertigt zwischen 1879 und 1882, diente primär der Wasserversorgung des Canal de l'Est (nunmehr bekannt als Canal des Vosges). Trotz ihrer eindrucksvollen Architektur ihrer Ära, erwies sie sich leider als empfindlich gegenüber strukturellen Schwächen, hervorgerufen durch unzureichende Kenntnisse der statischen Prinzipien von Staumauern jener Epoche.

Der Aufbau der Staustruktur

Die Bouzey-Staustruktur wurde als Schwergewichtsmauer aus Sandstein konzipiert. Die Fundamentierung auf Sandstein stellte sich als problematisch heraus, da nicht bis zum soliden Felsgrund durchgedrungen wurde. Diese Tatsache führte zur Instabilität, welche sich später als verhängnisvoll erweisen sollte. Eine Wasserabweisungsschicht von zwei Metern Stärke auf der wasserzugewandten Seite der Mauer vermochte es nicht, das Eindringen von Wasser hinreichend zu unterbinden, was wiederum Auftriebskräfte unterhalb der Mauer zur Folge hatte.

Frühzeitige Komplikationen und Präliminäre Schäden

Frühzeitige Anzeichen der Unbeständigkeit

Bereits 1884, lediglich zwei Jahre nach deren Fertigstellung, manifestierten sich erste Schäden durch versickerndes Wasser. Diese Schäden wurden verursacht durch Rissbildung, ausgelöst durch Zugspannungen innerhalb der Mauerstruktur. Am 15. März 1884 rutschte ein Mauerabschnitt entlang einer horizontalen Lehmschicht bis zu 280 mm talwärts, was auf die unzureichende Fundamentierung und allgemeine strukturelle Defizite hinwies.

Bemühungen zur Stabilisierung

Im Jahre 1888 erfolgten Anstrengungen zwecks Verstärkung des unteren Mauerbereichs, um weiteres Abrutschen zu unterbinden. Jedoch blieb der obere Mauerabschnitt unverändert und weiterhin anfällig. Diese halbherzigen Reparaturversuche konnten die drohende Katastrophe letztlich nicht abwenden.

Der Dammbruch im Jahre 1895

Die Entfaltung des Desasters

Am 27. April 1895, nach einem heftigen Hochwasserereignis, war die Talsperre vollständig befüllt. Die aufgetretenen Spannungen waren dergestalt ausgeprägt, dass die Mauer auf einer Länge von 171 Metern und einer Höhe von 12 Metern in einem Streich kollabierte. Dies führte zu einer zerstörerischen Flutwelle, welche gewaltige Schäden verursachte und zahlreiche Dörfer dahinschwemmte.

Die Verluste an Menschenleben und Gütern

Die Anzahl der Todesopfer infolge der Flut wird zwischen 86 und 200 beziffert. Die Ortschaften Sanchey, Uxegney und Domèvre-sur-Avière waren am stärksten betroffen, ebenso wie Regionen von Chaumousey. Auch in der Industriegemeinde Nomexy, wo die Flut ins Moseltal einbrach, entstanden erhebliche Zerstörungen.

Die Ursachen der Katastrophe

Konstruktionsbedingte Fehler

Die primäre Ursache für den Dammkollaps lag in der fehlerhaften Konstruktion der Mauer. Die unsachgemäße Gründung auf Sandstein und fehlerhafte statische Berechnung führten zu einer instabilen Struktur, die den Hochwasserspannungen nicht gewachsen war.

Erkenntnisse aus der Vergangenheit

Der Dammkollaps von Bouzey markiert eine der gravierendsten Staustättendramen jener Zeit. Dieses Ereignis beeinflusste grundlegend die Neubewertung der Bauweise von Staumauern und trug dazu bei, Wissen und Technologie im Bereich Staumauerkonstruktion erheblich zu verfeinern.

Wiederaufbau und gegenwärtiger Zustand

Die Rekonstruktion der Staustruktur

Nach dem Desaster wurde die Staustruktur mit modernen Techniken und Erkenntnissen wiederaufgebaut. Der Stausee erfüllt weiterhin die Funktion der Wasserversorgung des Canal des Vosges und hat zusätzlich als Naherholungsgebiet an Bedeutung gewonnen.

Seismische Aktivitäten und derzeitige Herausforderungen

Ein Erdbeben im Jahre 2003 verursachte wiederum geringe Schäden an der Staustruktur, die jedoch rasch behoben werden konnten. Der Stausee bleibt eine bedeutende Komponente der regionalen Infrastruktur und ein beliebtes Ziel für Freizeitaktivitäten.

Der Einfluss auf die Region

Ökonomische Konsequenzen

Die Flutkatastrophe von 1895 brachte beträchtliche ökonomische Konsequenzen für die Region, insbesondere in den betroffenen Gemeinden, mit sich. Der Wiederaufbau und die darauf folgende Modernisierung der Infrastruktur resultierten jedoch langfristig in einem wirtschaftlichen Aufschwung.

Historische Relevanz

Die Geschehnisse in Bouzey sind ein bedeutender Teil der regionalen Historie und haben das Bewusstsein für die Risiken und Herausforderungen im Staustättenbau geschärft.

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