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1978: In Afghanistan findet ein Militärputsch gegen Staatspräsident Mohammed Daoud Khan statt, bei dem dieser ermordet wird. Nur Muhammad Taraki wird neuer Präsident und Hafizullah Amin zweiter Mann im Staat.

Der Militärumsturz von 1978 in Afghanistan: Eine tiefgreifende Erkundung

Einführung in den Umsturz von 1978

Im Schicksalsjahr 1978 wurde Afghanistan Zeuge eines bedeutsamen Wendepunktes, als ein militärischer Umsturz den damaligen Staatschef Mohammed Daoud Khan absetzte und die Geburtsstunde der Demokratischen Republik Afghanistan einläutete. Dieser Umbruch, geläufig als die **Saur-Revolution**, stellte nicht bloß einen internen Machtwechsel dar, sondern prägte nachhaltig das geopolitische Gefüge der Region. Verantwortlich für den Putsch war die **Volksdemokratische Partei Afghanistans (PDPA)**, die als pro-kommunistische Instanz hervortrat. Der gewaltsame Umsturz endete mit dem Mord an Daoud und seiner Familie sowie einer Neuformierung der afghanischen Regierung.

Die Ursprünge der Saur-Revolution

Die Anfänge der Saur-Revolution sind tief in den politischen und sozialen Geweben der 1970er Jahre Afghanistans verankert. Präsident Daoud, der selbst im Jahr 1973 durch einen Umsturz an die Macht kam, wandelte das Land in eine Republik um und strebte nach einer souveränen Außenpolitik. Jedoch war seine Regierung von internen Rissen und wachsender Unmut in der Gesellschaft geprägt. Die **PDPA** sah diese Unzufriedenheit als Katalysator für den Umsturz. Die Partei, aktiv seit ihrer Gründung 1965, spaltete sich in zwei Hauptflügel: **Khalq** und **Parcham**.

Der Verlauf des Umsturzes

Der Militärputsch nahm am 27. April 1978 seinen Lauf und resultierte aus einem akribisch orchestrierten Plan der PDPA. Unter der Gefolgschaft von Hafizullah Amin und Nur Muhammad Taraki ergriffen militärische Einheiten die Kontrolle über Kabul. Der Umbruch war durch heftige Gefechte gekennzeichnet, die über 2.000 Leben forderten, darunter viele Zivilisten und Militärs. Präsident Daoud wurde im **Arg-Palast** ermordet und die PDPA übernahm die Zügel der Macht.

Die sowjetische Rolle

Obwohl die Sowjetunion nicht direkt in die Planung des Umsturzes involviert war, spielte sie eine wesentliche Unterstützungsrolle für das neue Regime. Die **Sowjetunion** sah den Putsch als Chance, ihren Einflussbereich in der Region zu festigen, und unterstützte die PDPA sowohl politisch als auch militärisch. Diese Unterstützung war entscheidend für das Überleben der neuen Herrschaft, trotz interner Machtkämpfe und äußerer Bedrohungen.

Der Aufstieg der Regierung unter Nur Muhammad Taraki

Nach dem Putsch wurde Nur Muhammad Taraki als Präsident installiert, während Hafizullah Amin als seine rechte Hand fungierte. Die neuen Machthaber leiteten eine Serie von Reformen ein, um Afghanistan auf einen sozialistischen Pfad zu lenken. Das Ziel war eine tiefgreifende Transformation der Gesellschaft, die jedoch auf erheblichen Widerstand stieß. Die Regierung stand vor der Herausforderung, die zahlreichen Fraktionen der PDPA zu vereinen und den Einfluss der Sowjetunion zu steuern.

Reformen in der Gesellschaft und Wirtschaft

Die Regierung unter Taraki strebte weitreichende gesellschaftliche Reformen an, darunter die Etablierung von Frauenrechten und Landreformen. Diese Maßnahmen trafen allerdings auf erheblichen Widerstand, insbesondere auf dem Land, wo traditionelle Strukturen tief verwurzelt waren. Die Reformen provozierten wirtschaftliche Spannungen und trugen zur Destabilisierung der neuen Regierung bei.

Hafizullah Amin: Aufstieg und Niedergang

Hafizullah Amin spielte eine entscheidende Rolle in der PDPA-Administration und war maßgeblich am Putsch beteiligt. Seine Beziehung zu Taraki verschlechterte sich, was schließlich zu internen Machtkämpfen führte. Amin setzte sich durch und usurpierte die Macht im September 1979, doch seine Herrschaft war kurzlebig. Sein Regime endete abrupt mit seiner Ermordung während der sowjetischen Invasion im Dezember des Jahres.

Die sowjetische Invasion von 1979

Die inneren Zerwürfnisse innerhalb der PDPA und die politische Instabilität mündeten in die sowjetische Invasion in Afghanistan im Dezember 1979. Diese Invasion markierte den Auftakt zu einem Jahrzehnte andauernden Konflikt, der die Region nachhaltig prägen sollte. Die Sowjets setzten Babrak Karmal als neuen Führer ein, was zu einer weiteren Verschärfung der Gewalt führte.

Langfristige Konsequenzen des Umsturzes

Die Saur-Revolution und die folgende sowjetische Besetzung hinterließen tiefgreifende Spuren in Afghanistan und der gesamten Region. Der Putsch entfachte einen Bürgerkrieg, der Millionen zur Flucht trieb und das Land in eine Krise stürzte. Die politischen und sozialen Strukturen Afghanistans wurden nachhaltig verändert und die Auswirkungen sind bis heute spürbar.

Die Rolle der globalen Gemeinschaft

Die Weltgemeinschaft reagierte unterschiedlich auf den Putsch und die sowjetische Invasion. Während einige Länder die neue Regierung unterstützten, verurteilten andere die sowjetische Besetzung und stärkten die **Mudschaheddin**, die gegen die sowjetischen Truppen kämpften. Diese internationale Intervention verstärkte die Komplexität des Konflikts und verlängerte den Krieg.

Schlussfolgerung: Die Bedeutung des Umsturzes von 1978

Der Militärputsch von 1978 markierte einen Wendepunkt in der afghanischen Geschichte. Er führte zu einer radikalen Umgestaltung des politischen Terrains und hatte weitreichende Auswirkungen auf die internationale Bühne. Die Saur-Revolution bleibt ein umstrittenes Kapitel in der Historie Afghanistans und legte den Grundstein für viele der heutigen Herausforderungen. Trotz der schwierigen Vergangenheit bleibt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Afghanistan lebendig.

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