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1622: In der Schlacht bei Mingolsheim besiegen die vereinigten Heere Peter Ernsts II. von Mansfeld und Georg Friedrich von Baden-Durlach im Dreißigjährigen Krieg die Kaiserlichen unter Johann T’Serclaes von Tilly am Ohrenberg. Der Ort Mingolsheim gerät während der Schlacht in Brand und wird großteils zerstört.

Die Schlacht von Mingolsheim: Ein Schlüsselmoment im Dreißigjährigen Krieg

Vorwort: Die geschichtliche Bühne der Schlacht

Am 27. April 1622 ereignete sich die **Schlacht von Mingolsheim**, und sie stellt einen markanten Punkt im Verlauf des **Dreißigjährigen Krieges** dar. Dieser Konflikt, der Europa von 1618 bis 1648 heimsuchte, war einer der verheerendsten und vereinte religiöse, politische sowie territoriale Auseinandersetzungen. Die Schlacht von Mingolsheim zählt zur **Böhmisch-Pfälzischen Phase** des Krieges, in der die **katholische Liga** auf die **protestantischen Kräfte** der Pfalz prallte. Dieses Gefecht war nicht bloß ein militärischer Streit, sondern auch ein symbolträchtiger Zusammenprall zwischen zwei großen Glaubensrichtungen und politischen Mächten jener Epoche.

Im Vorfeld der Schlacht intensivierten sich die Spannungen zwischen den katholischen und protestantischen Kräften Europas erheblich. Die Katholische Liga, unterstützt vom **Heiligen Römischen Reich**, insbesondere von Bayern, trachtete danach, die protestantischen Territorien ihrer Kontrolle zu unterwerfen. Demgegenüber stand die **Protestantische Union**, die um ihre Glaubensfreiheit und politische Autonomie kämpfte. Dieser Konflikt gipfelte in einer Reihe von Gefechten, von denen Mingolsheim eine der entscheidenden war.

Die involvierten Parteien nebst ihren Anführern

Aufseiten der Katholischen Liga führte **Johann T’Serclaes von Tilly**, ein versierter bayerischer Heerführer, das Kommando. Tilly war bekannt für seine strategische Gewandtheit und seinen unbeirrten Willen, die protestantischen Heere zu bezwingen. Seine Streitmacht zählte etwa 12.000 Mann.

Die protestantische Fraktion wurde von zwei namhaften Anführern geführt: **Peter Ernst II. von Mansfeld** und **Georg Friedrich von Baden-Durlach**. Mansfeld, ein erfahrener Söldnerführer, hatte sich den Ruf eines harten und kompromisslosen Kommandeurs erarbeitet. Georg Friedrich war der Markgraf von Baden-Durlach und bekannt für sein Engagement für die protestantische Sache. Gemeinsam kommandierten sie eine Armee von etwa 22.000 Mann, zusammengesetzt aus Infanterie und Kavallerie.

Diese beiden Heere standen sich im Gebiet um Mingolsheim, nahe der heutigen Stadt Bad Schönborn, gegenüber. Die strategische Relevanz dieser Region lag in ihrer Nähe zu bedeutsamen Handelsrouten und der Möglichkeit, den Einfluss der jeweiligen Seite in Süddeutschland zu festigen.

Der Verlauf der Schlacht

Der Kampf entbrannte am frühen Morgen des 27. April 1622. **Tilly** platzierte seine Truppen nördlich von Mingolsheim, wohingegen die Kräfte unter Mansfeld und Baden-Durlach südlich des Ortes Stellung bezogen. Am **Ohrenberg**, einem strategisch bedeutenden Hügel südlich von Mingolsheim, kreuzten sich ihre Wege.

In einer kühnen Taktik entschieden sich die protestantischen Truppen, das Dorf Mingolsheim in Flammen aufgehen zu lassen. Diese Strategie zielte darauf ab, die Sicht und Bewegungsfreiheit der katholischen Truppen zu beeinträchtigen. Die Brände im Dorf versetzten die Feinde in Verwirrung und zwangen Tilly, seine Angriffspläne zu überdenken.

Die Schlacht entfaltete sich zu einem erbitterten Gefecht, in dem beide Seiten erhebliche Verluste hinnehmen mussten. Mansfeld gelang es, einen überraschenden Gegenangriff zu führen, der die katholischen Truppen in die Defensive drängte und Tilly zum Rückzug zwang. Die **protestantischen Truppen** nutzten diesen Moment, um ihre Position zu festigen und den Rückzug der Katholischen Liga zu erzwingen.

Die Folgen und die Bedeutung der Schlacht

Obwohl die Schlacht von Mingolsheim keinen endgültigen militärischen Triumph für eine der beiden Seiten brachte, trug sie doch weitreichende Konsequenzen. Der Rückzug der katholischen Truppen unter Tilly bedeutete einen strategischen Erfolg für die Protestanten, die damit ihre Position in der Region festigen konnten.

Die Schlacht offenbarte auch die Beharrlichkeit der protestantischen Anführer, weiter gegen die dominanten katholischen Kräfte Widerstand zu leisten. Die taktischen Entscheidungen, insbesondere das in Brand setzen von Mingolsheim, zeigten die Bereitschaft der protestantischen Kommandeure, unkonventionelle Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Ziele zu erreichen.

In der Folge der Schlacht zog sich Tilly nach **Wimpfen** zurück, wo er seine Streitkräfte mit denen von de Córdoba vereinte. Diese Verstärkung sollte in der späteren Schlacht bei Wimpfen von entscheidender Bedeutung sein. Die Schlacht von Mingolsheim bleibt jedoch ein symbolischer Sieg für die protestantischen Kräfte, der ihren Kampfgeist stärkte und ihren Einfluss in der Region festigte.

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