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1821: Nach Beginn des Griechischen Unabhängigkeitskrieges wird der Ökumenische Patriarch Gregorios V. in Konstantinopel auf Befehl von Sultan Mahmud II. an einer Kirchentür aufgehängt.

Der Ökumenische Patriarch Gregorios V. und seine Hinrichtung im Kontext des Griechischen Befreiungskampfes

Einführung: Gregorios V. und seine Rolle im Freiheitskampf Griechenlands

Gregorios V., mit bürgerlichem Namen Georgios Angelopoulos, erblickte um 1745 im arkadischen Dimitsana das Licht der Welt. Er gilt als eine der prägendsten religiösen und politischen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Als Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel versah er sein Amt in mehreren Perioden (1797–1798, 1806–1808, 1818–1821) und nahm eine Schlüsselstellung im Griechischen Befreiungskampf ein. Seine Hinrichtung durch das Osmanische Reich 1821 markierte einen Wendepunkt in diesem Konflikt und hinterließ tiefe Spuren in der griechischen sowie orthodoxen Geschichte.

Die Jugend und Ausbildung von Gregorios V.

Georgios Angelopoulos, später als Gregorios V. bekannt, genoss seine Bildung in Athos, einem der zentralen spirituellen und intellektuellen Zentren der orthodoxen Welt. Diese Ausbildung war prägend für seinen späteren Werdegang und seine Weltanschauungen. Nach der Ordination zum Mönch wurde er 1784 als Erzbischof von Smyrna etabliert, wo er seine Kompetenzen in Verwaltung und Theologie weiterverfeinerte.

Die Amtszeiten als Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel

Gregorios' erster Antritt als Patriarch begann 1797, jedoch folgte bereits nach einem Jahr die Absetzung und Verbannung auf den Athos. Diese schwankenden Amtszeiten aus Ernennung, Absetzung und Verbannung spiegelten die politischen Wirren und religiösen Herausforderungen wider, denen er entgegentrat. Während seiner Patriarchatszeiten strebte er nach der Wiederherstellung der patriarchalischen Kathedrale St. Georg und förderte aktiv die Übersetzung und Kommentierung heiliger Schriften.

Die Beziehung zwischen dem Osmanischen Reich und der Orthodoxen Kirche

Der Ökumenische Patriarch hatte eine Schlüsselstellung im Osmanischen Reich, da er als Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Gemeinschaft diente und als offizieller Gesandter der Regierung für administrative, rechtliche und bildungsrelevante Angelegenheiten agierte. Diese Doppelfunktion verlieh ihm die Rolle eines religiösen sowie politischen Akteurs, was in den Zeiten des Freiheitskrieges zu erheblichen Spannungen führte.

Der Ausbruch des Griechischen Befreiungskampfes

Im März 1821 begann der griechische Freiheitskampf, als Antwort auf die jahrhundertelange osmanische Fremdherrschaft. Gregorios V. befand sich in einer prekären Lage, da er einerseits Loyalität gegenüber dem Osmanischen Reich bewahren sollte, andererseits aber auch die Bestrebungen seines Volkes erkannte. Trotz seiner öffentlichen Verurteilung der Aufständischen wurde ihm heimliche Verbindung zu den Rebellen vorgeworfen, was schließlich zu seinem gewaltsamen Tod führte.

Die Hinrichtung von Gregorios V.

Am Ostersonntag des 10. April 1821 wurde Gregorios V. nach der Osterliturgie von den Janitscharen verhaftet. Auf Geheiß von Sultan Mahmud II. wurde er am Haupteingang des Patriarchatsgebäudes hingerichtet. Diese Tat erregte internationale Empörung und stärkte die Zuwendung zur griechischen Sache. Der Leib des Patriarchen wurde für drei Tage zur Schau gestellt, ehe er in den Bosporus geworfen wurde. Spätere Bergung durch griechische Seeleute führte zu seiner Überführung nach Odessa, bevor er letztlich in Athen seine Ruhestätte fand.

Die internationale Reaktion und die Bedeutung der Hinrichtung

Die Hinrichtung von Gregorios V. erschütterte die Welt und trieb die philhellenische Bewegung in Europa voran. Die Grausamkeit seines Endes wurde als Manifestation der Brutalität des Osmanischen Regimes betrachtet und trug eindringlich dazu bei, die internationale Unterstützung für den griechischen Freiheitskampf zu kräftigen. In Russland und weiteren Ländern kam es zu Protestkundgebungen, viele sahen in Gregorios einen Märtyrer der griechischen Sache.

Gregorios V. als Sinnbild des Widerstandes

Nach seinem Tod avancierte Gregorios V. zum Symbol des griechischen Widerstandes und der nationalen Identität. Sein Name wurde in die Schwerter zahlreicher Freiheitskämpfer eingraviert, und seine Geschichte inspirierte eine Vielzahl an Gedichten und Liedern, einschließlich der griechischen Nationalhymne "Hymne an die Freiheit". Im Jahr 1921 wurde er von der östlichen Kirche als Märtyrer kanonisiert, sein Andenken wird bis heute in Griechenland verehrt.

Der Einfluss von Gregorios V. auf die Orthodoxe Kirche

Der Einfluss von Gregorios V. auf die Orthodoxie war erheblich. Seine Bemühungen um die Wiederherstellung der patriarchalischen Kathedrale und seine Arbeit an der Übersetzung biblischer Texte trugen erheblich zur Erneuerung der Kirche bei. Sein Märtyrertod und die nachfolgende Heiligsprechung stärkten die moralische und spirituelle Autorität der Orthodoxen Kirche innerhalb der griechischen Gesellschaft.

Die langfristigen Auswirkungen des Griechischen Unabhängigkeitskrieges

Der griechische Befreiungskampf führte schließlich zur Gründung des modernen griechischen Staates. Die Ereignisse von 1821, einschließlich der Hinrichtung von Gregorios V., wurden integraler Bestandteil der nationalen Identität und des kollektiven Gedächtnisses. Sie inspirierten künftige Generationen, für Freiheit und Souveränität einzutreten, und prägten die politische Landschaft des Balkans nachhaltig.

Fazit: Das Erbe von Gregorios V.

Gregorios V. bleibt eine zentrale Figur sowohl in der Geschichte der Orthodoxen Kirche als auch in der griechischen Nation. Sein Dasein und Ende symbolisieren den Kampf um Freiheit, Glauben und Identität. Sein Vermächtnis lebt in den Herzen der Griechen fort und erinnert uns beständig an die Kraft des Widerstandes gegen Unterdrückung und des Mutes, für Gerechtigkeit einzustehen.

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