
Die Erstpräsentation von Joseph Haydns "La vera costanza" in Esterház (1779): Ein Höhepunkt der operativen Kunst
Das Jahr 1779 gravierte sich, einem leuchtenden Gestirn gleich, tief ins musikalische Gedächtnis ein: Am 25. April erfuhr Joseph Haydns Opera buffa "La vera costanza", bisweilen auch als "Der flatterhafte Liebhaber" tituliert, ihre fulminante Uraufführung im prunkvollen Hoftheater zu Esterház. Dieses Ereignis transzendierte die bloße Premiere; es offenbarte Haydns unermüdliches Schaffen, seine profunde musikalische Genialität und die kulturelle Blüte am Hofe der Fürsten Esterházy. In jener Ära, da die Oper als Königsdisziplin der Tonkunst thronte, präsentierte Haydn ein Werk, das die epochalen Konventionen virtuos aufgriff, gleichwohl mit innovativen Elementen bereicherte, die seine unverwechselbare Handschrift trugen. Es war ein Opus, das die Herzen der Zuhörerschaft im Sturm eroberte und bis dato als ein essentielles Kapitel in Haydns Œuvre sowie in der Entwicklung der klassischen Oper gilt.
Das Bühnenwerk, welches sich um die Wirrnisse der Amour, sozialer Disparitäten und menschlicher Inkonsequenzen dreht, offerierte dem Tondichter eine ideale Plattform, seine Meisterschaft in der Charakterzeichnung und der Schöpfung lebendiger musikalischer Vignetten zu demonstrieren. Haydn avancierte zu diesem Zeitpunkt bereits zu einem etablierten Komponisten europäischen Ranges, dessen Sinfonien und Streichquartette in den Metropolen der Musik gefeiert wurden. Indes sind seine Opern, die den Großteil seiner kreativen Energie am Esterházy-Hof absorbierten, erst rezent wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. "La vera costanza" verkörpert ein Paradebeispiel dafür, wie Haydn das Genre der Opera buffa über seine rein komischen Wurzeln hinausführte, angereichert mit Elementen der Opera seria und einer bemerkenswerten psychologischen Tiefenschärfe der Protagonisten.
Die Premiere in Esterház war ein gesellschaftliches und kulturelles Großereignis. Das Hoftheater, ein architektonisches Juwel, bot den idealen Rahmen für die Darbietung dieser anspruchsvollen und zugleich amüsanten Oper. Fürst Nikolaus I. Esterházy, ein passionierter Mäzen der Künste, hatte ein Ensemble erstklassiger Vokalisten und Instrumentalisten versammelt, die Haydns Visionen kongenial rezipierten. Die Atmosphäre war erfüllt von gespannter Erwartung, denn jedes neue Opernwerk Haydns stellte ein sehnlichst erwartetes Highlight im höfischen Kalender dar. Die "wahre Beständigkeit" oder "standhafte Liebe" – wie der Titel des Werkes übersetzt werden kann – resonierte mit den Idealen der Aufklärung und den persönlichen Erfahrungen des Publikums, was der Komposition eine zusätzliche Ebene der Relevanz verlieh. Dieser Essay wird die Genese, die musikalischen Besonderheiten, die Sujet und die historische Signifikanz dieser bemerkenswerten Erstaufführung beleuchten und aufzeigen, weshalb "La vera costanza" ein unverzichtbarer Bestandteil von Joseph Haydns Erbe ist.
Joseph Haydn: Der geniale Meister und sein kreativer Kosmos
Joseph Haydn, oft liebevoll als "Architekt der Symphonie" und "Stifter des Streichquartetts" verehrt, war eine zentrale Gestalt der Wiener Klassik, die das musikalische Antlitz ihrer Epoche prägte wie kaum eine andere. Geboren 1732 in Rohrau, Niederösterreich, führte ihn sein Pfad über die Wiener Sängerknaben und erste freiberufliche Engagements schlussendlich in den Dienst der begüterten und kunstsinnigen Fürsten Esterházy. Dort verbrachte er beinahe drei Dekaden (von 1761 bis 1790) als Hofkapellmeister, eine Position, die ihm Stabilität, Zugang zu einem exzellenten Orchester und Opernensemble sowie die Freiheit gewährte, seine musikalischen Konzeptionen auf eine Weise zu entfalten, die für viele seiner Zeitgenossen undenkbar schien. Diese lange und überaus fruchtbare Periode in Esterház war fundamental für die Reifung seines Stils und die Entstehung zahlreicher Meisterwerke, darunter auch "La vera costanza".
Haydns Rolle als Hofkapellmeister war umfassend und höchst anspruchsvoll. Er zeichnete nicht nur für die Komposition neuer Werke verantwortlich – sei es Sinfonien, Kammermusik, Opern oder Sakralwerke –, sondern auch für die Organisation und Leitung des höfischen Musiklebens. Dies umfasste die Probenarbeit, die Aufführungen bei Hofe, die Schulung der Instrumentalisten und die Pflege der Instrumente. Es war eine Funktion, die sowohl administrative Finesse als auch unerschöpfliche Kreativität erforderte. Haydn bewältigte diese Obliegenheiten mit Bravour und schuf in dieser Ära ein Opus nach dem anderen, die heute als Eckpfeiler des klassischen Repertoires gelten. Seine Tonsprache zeichnet sich durch eine unverwechselbare Synthese aus Eleganz, Esprit, melodischem Reichtum und struktureller Klarheit aus. Er verstand es meisterhaft, die formalen Errungenschaften des Barock mit neuen Ausdrucksformen zu verbinden, die den Weg für nachfolgende Koryphäen wie Mozart und Beethoven ebneten.
Das Leben am Hofe der Fürsten Esterházy und Haydns fundamentale Rolle
Das Dasein am Hofe der Fürsten Esterházy war von einer Amalgamierung aus höfischer Etikette, kultureller Pracht und einem regen künstlerischen Treiben durchdrungen. Fürst Nikolaus I. Esterházy hatte in Esterház ein "ungarisches Versailles" ins Leben gerufen – ein prächtiges Palais mit weitläufigen Gärten, einem Opernhaus, einem Marionettentheater und einer eigenen Kapelle. Dieser Hof fungierte als Zentrum der Künste, das Musiker, Sänger, Mimen und Künstler aus ganz Europa anzog. Joseph Haydn war als Hofkapellmeister das musikalische Epizentrum dieses Hofes. Seine Obliegenheiten waren mannigfaltig und reichten weit über das reine Komponieren hinaus. Er trug die Verantwortung für die gesamte musikalische Administration, von der Beschaffung der Partituren und Instrumente bis zur Leitung der täglichen Proben und Aufführungen.
Trotz der rigiden höfischen Hierarchie genoss Haydn eine bemerkenswerte künstlerische Autonomie. Der Fürst vertraute seinem Urteilsvermögen und gewährte ihm den Freiraum, den er zur Innovation benötigte. Haydn selbst charakterisierte diese Periode als eine Zeit, in der er "experimentieren" konnte und "von der Welt abgesondert" war, was ihm erlaubte, "original zu werden". Diese Isolation war keine Bürde, sondern eine Chance, tief in seine musikalischen Konzeptionen einzutauchen und einen unverwechselbaren Stil zu entwickeln. Die Uraufführung von "La vera costanza" im Jahr 1779 war ein direktes Resultat dieser einzigartigen Arbeitsbedingungen. Sie illustrierte Haydns Fähigkeit, komplexe menschliche Dramen in Töne zu fassen und das höfische Publikum mit einer Synthese aus Unterhaltung und tiefgründigem musikalischem Ausdruck zu begeistern.
Die Evolution von Haydns Opernschaffen vor "La vera costanza"
Bevor Joseph Haydn im Jahr 1779 "La vera costanza" zur Erstaufführung brachte, hatte er bereits eine beachtliche Anzahl von Opern komponiert, die seinen Pfad als Opernkomponist ebneten und seine Meisterschaft in diesem Genre stetig verfeinerten. Seine frühesten Opern reichen bis in die späten 1750er Jahre zurück, lange bevor er in den Dienst der Esterházys trat. Diese frühen Werke, oft Singspiele oder kleinere komische Opern, waren typisch für die damalige Zeit und offenbarten bereits Haydns Talent für melodische Innovation und dramatische Effekte. Doch erst mit seiner Anstellung in Esterház im Jahr 1761 begann Haydns Opernschaffen wahrhaftig zu florieren, da er nun Zugang zu einem festen Ensemble und einem eigenen Opernhaus besaß.
Diese Erfahrungen waren entscheidend für die Entwicklung seines Stils, der in "La vera costanza" kulminierte. Er lernte, wie man dramatische Spannung aufbaut, wie man emotionale Nuancen in Arien einfängt und wie man die Handlung durch musikalische Mittel vorantreibt. Seine Opern vor "La vera costanza" waren somit eine wichtige Lehrstätte für den Komponisten, in der er die Techniken und Ausdrucksformen verfeinerte, die er dann in seinem späteren Werk, einschließlich "La vera costanza", zu höchster Meisterschaft führte. Es ist faszinierend zu konstatieren, wie sich Haydns operatischer Stil über die Jahre hinweg entwickelte, von den frühen, oft leichteren Werken bis hin zu den komplexeren und emotional tieferen Opern seiner reiferen Phase, zu denen "La vera costanza" zweifellos zählt.
"La vera costanza": Genese, Libretto und die Wahl des Sujets
"La vera costanza" ist eine Opera buffa in drei Akten, basierend auf einem Libretto von Francesco Puttini, wenngleich es später von Pasquale Anfossi überarbeitet wurde. Die Entstehungsgeschichte dieser Oper ist komplex und zeugt von den typischen Herausforderungen des Opernbetriebs im 18. Jahrhundert. Ursprünglich war das Libretto für Anfossi gedacht. Haydn erhielt es sodann einige Jahre später und adaptierte es für seine eigenen Zwecke und die Gegebenheiten des Esterházy-Hofes. Die Wahl des Stoffes war dabei nicht arbiträr; die Opera buffa war ein populäres Genre, das der Hörerschaft Amüsement bot, aber auch Raum für soziale Kommentare und moralische Lektionen ließ. Puttinis Libretto bot eine verzwickte Handlung voller Quiproquos, Verwechslungen und emotionaler Turbulenzen, die Haydn die Möglichkeit gaben, die gesamte Bandbreite seines musikalischen Könnens auszuspielen.
Das Libretto kreist um die Fischerstochter Rosina, die heimlich mit dem Grafen Errico ehelich verbunden ist und einen gemeinsamen Spross hat. Doch Erricos Familie und Standesdünkel obstruieren ihre Verbindung. Die Handlung ist gespickt mit Intrigen, Eifersucht und dramatischen Wendungen, die durch eine Reihe von Nebenfiguren – wie die eingebildete Baronin, den eitlen Marquis und den wohlmeinenden, aber ungeschickten Onkel – noch komplizierter werden. Diese Charaktere sind archetypisch für die Opera buffa, doch Haydn verlieh ihnen durch seine Musik eine besondere Tiefe und Menschlichkeit. Die Wahl eines Librettos, das sowohl komische als auch ernste Elemente vereinte, war bezeichnend für die Entwicklung der Opera buffa in dieser Zeit, die sich zunehmend von der reinen Farce entfernte und ernsthaftere Themen aufgriff.
Von der Konzeption zum vollendeten Opus: Hürden und Modifikationen
Der Pfad von der initialen Konzeption bis zur vollendeten Oper war für Joseph Haydn oft von Hürden und notwendigen Modifikationen gesäumt, und "La vera costanza" bildete hier keine Ausnahme. Das Libretto, ursprünglich von Francesco Puttini verfasst und bereits von Pasquale Anfossi vertont, musste von Haydn für die Gegebenheiten am Esterházy-Hof und seine eigene musikalische Vision überarbeitet werden. Dies war ein geläufiges Prozedere im 18. Jahrhundert, da Libretti oft von verschiedenen Komponisten verwendet und an lokale Bedingungen adaptiert wurden. Haydn war dafür bekannt, Texte nicht bloß zu vertonen, sondern sie aktiv mitzugestalten, um die dramaturgische Wirkung zu optimieren und den Stärken seiner Vokalisten gerecht zu werden.
Die Arbeit an "La vera costanza" war somit ein dynamischer Prozess, der Haydns Talent zur Problemlösung und seine unermüdliche Hingabe zur Musik demonstrierte. Jede Note, die er niederschrieb, und jede dramatische Geste, die er in Klang fasste, war das Resultat sorgfältiger Deliberation und oft auch spontaner Inspiration. Die Uraufführung 1779 stellte den Kulminationspunkt dieses Prozesses dar, bei dem die lange Arbeit des Komponisten, des Librettisten und der Interpreten zu einem harmonischen Ganzen verschmolz und das Publikum in seinen Bann zog.
Musikalische Charakteristika und Haydns innovative Signatur
"La vera costanza" ist ein Musterbeispiel für Joseph Haydns musikalische Genialität und seine Fähigkeit, innerhalb der Konventionen der damaligen Zeit innovative Wege zu beschreiten. Die Oper zeichnet sich durch eine reiche Palette an musikalischen Charakteristika aus, die Haydns unverwechselbare Handschrift tragen. Dazu gehören nicht nur die melodische Erfindungsgabe, die in jeder Arie und jedem Ensemble zum Tragen kommt, sondern auch seine meisterhafte Orchestrierung, die subtile Charakterisierung der Figuren durch musikalische Mittel und die geschickte Verknüpfung von komischen und ernsten Elementen.
Ein herausragendes Merkmal ist Haydns Behandlung des Orchesters. Anders als viele seiner Zeitgenossen, die das Orchester oft nur als Begleitung für die Stimmen nutzten, verlieh Haydn ihm eine eigene, aktive Rolle. Das Orchester kommentiert die Handlung, evoziert Stimmungen und trägt entscheidend zur Charakterisierung der Figuren bei. Man findet reiche Holzbläserfarben, dynamische Streicherpassagen und überraschende harmonische Wendungen, die die musikalische Textur bereichern. Diese differenzierte Orchestrierung ist ein Kennzeichen von Haydns reifem Stil und macht "La vera costanza" zu einem Hörerlebnis, das über die bloße Vokalmusik hinausgeht.
Arien, Ensembles und die vitale Rolle des Orchesters
Die musikalische Architektur von "La vera costanza" ist ein brillantes Zusammenspiel von Arien, Ensembles und der durchdachten Rolle des Orchesters, die alle dazu beitragen, die Handlung voranzutreiben und die Charaktere plastisch werden zu lassen. Haydn war ein Virtuose darin, die Stimmen der Vokalisten mit dem Orchester zu verweben, um eine reiche und nuancierte Klanglandschaft zu schaffen, die weit über eine bloße Akkompagnierung hinausgeht.
Die Arien sind die Glanzpunkte der Oper, in denen die einzelnen Charaktere ihre innersten Gefühle und Gedanken offenbaren. Rosinas Arien sind dabei besonders hervorzuheben. Sie sind oft von einer tiefen Melancholie und lyrischen Schönheit geprägt, die ihre standhafte Liebe und ihr Leid eindringlich zum Ausdruck bringen. Man spürt in jeder Note ihre Verzweiflung, aber auch ihre unerschütterliche Hoffnung. Haydn nutzt hier oft längere melodische Linien und expressive Harmonien, um die emotionale Tiefe ihrer Situation zu unterstreichen. Andere Charaktere, wie der Graf Errico, erhalten Arien, die seine Zerrissenheit und Unentschlossenheit widerspiegeln, oft mit abrupten Stimmungswechseln oder unsicheren musikalischen Phrasen.
Die Ensembles – Duette, Terzette, Quartette und das große Finale – sind das Herzstück der Opera buffa und in "La vera costanza" besonders raffiniert gestaltet. Hier offenbart Haydn seine Fähigkeit, mehrere Stimmen simultan zu führen, wobei jede Stimme ihre eigene musikalische Linie behält und dennoch ein harmonisches Ganzes bildet. Die Ensembles sind oft von einer lebhaften Interaktion zwischen den Figuren geprägt, die sich musikalisch in überlappenden Phrasen, schnellen Dialogen und komplexen polyphonen Passagen widerspiegelt. Besonders das Finale jedes Aktes ist ein Meisterwerk der musikalischen Dramaturgie. Hier verdichten sich die Handlungsstränge, die Emotionen kochen hoch, und Haydn orchestriert ein klangliches Chaos, das die Verwirrung und die dramatische Spannung auf den Höhepunkt treibt, bevor es sich in einer oft überraschenden Wendung auflöst.
Die historische Erstpräsentation im Theater zu Esterház (1779)
Die Erstpräsentation von Joseph Haydns "La vera costanza" am 25. April 1779 im prächtigen Hoftheater von Esterház war ein Ereignis von großer Tragweite, das weit über die Grenzen des Fürstenhofes hinaus Beachtung fand. Es war der Zenit monatelanger Arbeit für Haydn und sein Ensemble und ein kulturelles Highlight im höfischen Kalender. Das Theater in Esterház, ein architektonisches Juwel, das Fürst Nikolaus I. Esterházy in seinem "ungarischen Versailles" hatte errichten lassen, bot den idealen Rahmen für die Präsentation dieses neuen Meisterwerks. Es war ein Ort, an dem Kunst und höfisches Leben untrennbar miteinander verwoben waren, und jede Opernpremiere war ein Spektakel, das mit Spannung erwartet wurde.
Die Besetzung und die Erwartungen der Zuhörerschaft
Die Besetzung einer Oper war im 18. Jahrhundert von fundamentaler Bedeutung für ihren Erfolg, und Joseph Haydn hatte das Privileg, am Esterházy-Hof eine erstklassige Riege von Sängern zur Verfügung zu haben, die seine anspruchsvollen Partituren meisterhaft umsetzen konnten. Für die Uraufführung von "La vera costanza" im Jahr 1779 wurden die besten Talente des Hofes aufgeboten, um den Charakteren Leben einzuhauchen und Haydns musikalische Visionen in vollem Umfang zu präsentieren. Die Selektion der Vokalisten erfolgte sorgfältig, wobei ihre stimmlichen Fähigkeiten, ihre schauspielerische Begabung und ihre Kompatibilität mit den Anforderungen der jeweiligen Rollen berücksichtigt wurden.
Die Erwartungen des Publikums an eine neue Oper von Joseph Haydn waren stets exorbitant. Haydn war zu diesem Zeitpunkt bereits ein gefeierter Tondichter, und jede seiner Opernpremieren war ein gesellschaftliches Fanal. Das Publikum, bestehend aus der fürstlichen Familie, dem Adel und wichtigen Gästen, erwartete nicht nur musikalische Brillanz, sondern auch eine amüsante Handlung, eindrucksvolle Bühnenbilder und selbstredend herausragende Gesangsleistungen. Die Arien, insbesondere die der Rosina, wurden mit Spannung erwartet, da sie oft die emotionalen Kulminationspunkte der Oper darstellten und den Sängern die Möglichkeit gaben, ihr Können zu demonstrieren.
Rezeption und das bleibende Vermächtnis des Opernwerks
Die Rezeption von Joseph Haydns "La vera costanza" nach ihrer Uraufführung im Jahr 1779 war überwiegend wohlwollend, und die Oper erfreute sich am Esterházy-Hof großer Popularität. Sie wurde dort mehrfach wiederaufgeführt und zählte zu den präferierten Werken des Fürsten Nikolaus I. Esterházy. Dieser anfängliche Triumph war ein klares Indiz für die Qualität und Attraktivität der Oper. Haydns Musik, die Amalgamierung aus komischen und ernsten Elementen und die fesselnde Handlung trafen den Nerv des damaligen Publikums. Doch wie viele Opern des 18. Jahrhunderts, die nicht von Mozart oder späteren großen Namen stammten, verschwand "La vera costanza" im Laufe des 19. Jahrhunderts zunehmend aus dem Repertoire und geriet beinahe in Vergessenheit.
Glücklicherweise erlebte "La vera costanza" im 20. Jahrhundert, gleich einem Phönix aus der Asche, eine Wiederentdeckung. Musikwissenschaftler und Opernhäuser begannen, sich intensiv mit Haydns Opernschaffen auseinanderzusetzen und diese vergessenen Pretiosen wieder ans Licht zu bringen. Die erste moderne Wiederbelebung fand 1926 in Frankfurt am Main statt, wenn auch in einer stark bearbeiteten Fassung. Seitdem gab es weitere wichtige Aufführungen und Einspielungen, die dazu beigetragen haben, das Werk einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und seine künstlerische Bedeutung neu zu evaluieren.
Wiederentdeckungen und die Relevanz für die zeitgenössische Opernbühne
Nach einer ausgedehnten Phase der Obskurität im 19. Jahrhundert erfuhr Joseph Haydns "La vera costanza" im 20. Jahrhundert eine verdiente Wiederentdeckung, die ihre Relevanz für die moderne Opernbühne neu konturiert hat. Diese Wiederentdeckungen sind Teil eines breiteren Interesses an Haydns Opernschaffen, das lange im Schatten seiner Sinfonien und Streichquartette stand. Die erste bemerkenswerte Wiederbelebung der Oper fand 1926 in Frankfurt am Main statt, wenngleich in einer stark bearbeiteten deutschen Fassung von Hermann Abert. Diese Aufführung war ein signifikanter Schritt, um das Werk wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Die Signifikanz von "La vera costanza" für die moderne Opernbühne ist mannigfaltig. Erstens bereichert sie das Repertoire und offeriert Opernhäusern die Möglichkeit, jenseits der omnipräsenten Werke von Mozart, Verdi oder Puccini fesselnde und hochwertige Produktionen anzubieten. Sie demonstriert die Diversität der Wiener Klassik und beweist, dass Haydn ein ebenso versierter Opernkomponist war wie seine berühmteren Zeitgenossen. Zweitens bietet die Oper eine faszinierende dramaturgische und musikalische Herausforderung für Vokalisten, Dirigenten und Regisseure. Die Koinzidenz von Komik und Ernst, die komplexen Ensembles und die detaillierte Charakterisierung der Figuren erfordern ein hohes Maß an Können und Sensibilität von allen Beteiligten.
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