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2002: Der Ältestenrat des Deutschen Bundestages entscheidet, dass zukünftig Linux als Server-Betriebssystem im elektronischen Parlamentsbetrieb eingesetzt wird.

Die Adaption von Linux im Deutschen Parlament

Ursprünge des Entschlusses

Im Jahr 2002 fasste der Ältestenrat des Bundestags einen fortschrittlichen Entschluss, Linux als Serverbetriebsumgebung innerhalb der digitalen Parlamenteinrichtung einzusetzen. Dieser zukunftsweisende Schachzug war ein integraler Teil einer umfassenderen Initiative zur Förderung quelloffener Software und zur Verringerung der Verflechtung mit kommerziellen Programmanbietern wie Microsoft (Bundestag hat Umstellung der Server auf Linux abgeschlossen) . Die Implementierung von Linux versprach nicht nur Einsparungen, sondern sollte auch die Elastizität und Schutzmechanismen der IT-Struktur im Bundestag optimieren.

Die Funktion der IuK-Kommission

Die Informations- und Kommunikationstechnologie-Kommission (IuK-Kommission) spielte bei der Verwirklichung dieses Vorhabens eine zentrale Rolle. Sie initiierte eine tiefgehende Analyse, um verschiedene technische Optionen zu erforschen und deren Auswirkungen auf die IT-Infrastruktur des Bundestags zu beurteilen. Letztlich legte die Kommission nahe, Linux als Serverbetriebssystem einzusetzen, während die Client-Computer weiterhin mit Windows XP bestückt blieben, um Kompatibilitätspannen zu minimieren (Linux im Bundestag - Aufs Altenteil - Wirtschaft - SZ.de) .

Technische Realisierung der Wandlung

Der Wechsel der Server zu Linux begann nach einer europaweiten Ausschreibung, wobei der IT-Dienstleister Computacenter als Hauptverantwortlicher ausgewählt wurde. Der Umstellungsprozess setzte sukzessiv ab 2003 ein und umfasste die Migration von etwa 5000 Arbeitsstationen in den Büros der Abgeordneten und der Verwaltung von Windows NT 4 zu Windows XP, ebenso wie die Aufrüstung der Server auf Linux (Bundestag hat Umstellung der Server auf Linux abgeschlossen) .

Herausforderungen und Lösungen

Die Transition zu Linux brachte für die IT-Abteilung des Bundestags einige Herausforderungen mit sich. Es bedurfte der Entwicklung und ständigen Anpassung vieler Einzelkonzepte, um einen ungestörten Betrieb der innovativen IT-Infrastruktur zu gewährleisten. Besonders die Einbindung quelloffener Lösungen wie OpenLDAP und Samba war entscheidend, um die Eigenständigkeit von proprietären Alternativen zu sichern (Linux im Bundestag - Aufs Altenteil - Wirtschaft - SZ.de) .

Konsequenzen für IT-Sicherheit und Anpassungsvermögen

Die Linux-Akquisition als Serverbetriebssystem hatte vorteilhafte Effekte auf die IT-Schutz- und Anpassungsfähigkeiten des Bundestags. Durch die Inkorporation offener Standards wurde die Durchsichtigkeit der IT-Prozesse erhöht und die Bindung an individuelle Lieferanten reduziert. Gleichzeitig bot Linux eine widerstandsfähige Grundlage für den Betrieb signifikanter IT-Dienste wie Authentifizierungsdienste sowie Datei- und Druckserver (Große Koalition zwischen Windows und Linux - Markt) .

Politsche und ökonomische Auswirkungen

Die Entscheidung, auf Open-Source-Software zu setzen, wurde vom politischen Umfeld als ein Schritt zur Stärkung Deutschlands technologischer Souveränität angesehen. Die Ablösung von großen Softwareanbietern verspricht langfristig auch wirtschaftliche Vorteile durch Kostenersparnisse. Dennoch gab es auch Kritiken, besonders im Zusammenhang mit Vergabemodellen und der Lobbyarbeit von Microsoft (Linux im Bundestag - Aufs Altenteil - Wirtschaft - SZ.de) .

Hürden und Anpassungen

Obgleich die Migration zu Linux insgesamt als Erfolg verbucht wurde, traten auch einige Rückschläge auf. Einige Parlamentsmitglieder äußerten Bedenken bezüglich der Nutzerfreundlichkeit und der Verwaltung von persönlichen Kalendern und Adressbüchern. Diese Einwände führten letztlich zur Integration von Microsoft Exchange für die zentrale Verwaltung von E-Mails und Terminen, was im Juni 2005 beschlossen wurde (Linux im Bundestag - Aufs Altenteil - Wirtschaft - SZ.de) .

Microsofts Einfluss

Die Entscheidung zur Einführung von Microsoft Exchange wurde von manchen als Rückschritt für die quelloffene Strategie des Bundestags interpretiert. Kritiker vermuteten, dass intensive Lobby-Aktivitäten seitens Microsoft eine Rolle in dieser Entscheidung gespielt haben könnten. Dennoch betonte die Bundestagsverwaltung, dass die Einführung von Exchange keine Abwendung von der Open-Source-Strategie bedeutet (Bundestag hat Umstellung der Server auf Linux abgeschlossen) .

Zukünftige Aussichten der IT im Bundestag

Die Entscheidung, Linux im Bundestag einzuführen, markiert einen bedeutsamen Schritt hin zu einer offenen und flexiblen IT-Infrastruktur. Es wird erwartet, dass das Parlament weiterhin auf Open-Source-Software bauen wird, um die technologische Souveränität und Unabhängigkeit auszubauen. Der Erfolg der Linux-Integration könnte als Modellbeispiel für andere Institutionen in Europa dienen (Große Koalition zwischen Windows und Linux - Markt) .

Beständigkeit und Fortschritt

Der Wechsel zu Linux hat gezeigt, dass Open-Source-Lösungen nicht nur als kosteneffiziente, sondern auch als beständige Alternative zu proprietären Softwarelösungen gesehen werden können. Der Bundestag strebt danach, weiterhin innovative Technologien zu nutzen, um die Effizienz und Sicherheit seiner IT-Struktur zu verbessern (Linux im Bundestag - Aufs Altenteil - Wirtschaft - SZ.de) .

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