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1937: Papst Pius XI. greift in der Enzyklika Mit brennender Sorge die Politik der Nationalsozialisten an.

Papst Pius XI. und die Enzyklika Mit brennender Sorge: Ein geschichtlicher Rückblick

Vorstellung der Enzyklika Mit brennender Sorge

Die Enzyklika **Mit brennender Sorge**, verfasst von Papst Pius XI., stellt ein erstaunliches Dokument der katholischen Kirche dar, das sich direkt gegen die nationalsozialistische Doktrin in Deutschland richtet. Sie erblickte am 14. März 1937 das Licht der Öffentlichkeit und markierte die erste päpstliche Enzyklika, die in der deutschen Sprache formuliert wurde. Diese Enzyklika brach mit der althergebrachten Gepflogenheit, kirchliche Schriften in Latein zu verfassen, und zeugt von einer Dringlichkeit sowie einer spezifischen Zielgruppe, die erreicht werden sollte: die deutschen Katholiken, welche unter dem steigenden Druck des NS-Regimes zu leiden hatten. Der Text geißelt die Verletzungen des 1933 geschlossenen Reichskonkordats und kritisiert die faschistische Ideologie sowie den Rassenhass, der von der NS-Regierung verbreitet wurde (Mit brennender Sorge - Wikipedia) .

Der geschichtliche Rahmen der Enzyklika

Um die Bedeutung von Mit brennender Sorge wirklich zu erfassen, ist es wichtig, den geschichtlichen Kontext zu betrachten, in dem sie entstand. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 suchte die katholische Kirche zunächst den Schulterschluss mit der neuen Regierung, indem sie das Reichskonkordat abschloss. Dieses Abkommen sollte die Wahrung der kirchlichen Rechte gewährleisten, doch die Nazis verletzten es rasch und mehrfach. Papst Pius XI. war zunehmend beunruhigt über die aggressive Politik der Nationalsozialisten gegenüber der Kirche und die Bedrohung der religiösen Freiheit der deutschen Katholiken (Mit Brennender Sorge - Papal Encyclicals) .

Die zentralen Themen der Enzyklika

**Mit brennender Sorge** beleuchtet mehrere zentrale Themen, die die katholische Kirche in Deutschland während der NS-Zeit betrafen. Die Enzyklika verdammt die Erhebung von Rasse, Nation und Staat zu gottähnlichen Ebenen und stellt unmissverständlich klar, dass solche Ideologien im Widerspruch zum christlichen Glauben stehen. Sie lehnt das Konzept eines nationalen Gottes oder einer nationalen Religion entschieden ab und warnt vor den Gefahren, die mit solchen Verdrehungen des Glaubens behaftet sind (Mit Brennender Sorge (March 14, 1937) - The Holy See) .

Reaktionen der Nationalsozialisten

Die Veröffentlichung der Enzyklika wurde von den Nationalsozialisten feindselig aufgenommen. Die Gestapo erhob rasch die Hand, indem sie Kopien des Dokuments beschlagnahmte und die Druckstätten, die es herstellten, schloss. Dennoch wurde die Enzyklika am Palmsonntag 1937 in allen deutschen katholischen Kirchen vorgetragen, ein Akt des Widerstands und der Solidarität unter den deutschen Katholiken (Mit brennender Sorge - Wikipedia) .

Die Bedeutung von Mit brennender Sorge für die Kirche

**Mit brennender Sorge** markiert einen Wendepunkt in der Haltung der katholischen Kirche gegenüber dem NS-Regime. Sie war eine der ersten bedeutenden Verurteilungen der Nazi-Ideologie durch eine internationale religiöse Institution und hob die Unvereinbarkeit von Christentum und Nationalsozialismus hervor. Die Enzyklika stärkte den Widerstand der Kirche gegen das Regime und ermutigte die Gläubigen, ihre religiösen Überzeugungen trotz der gegenwärtigen Bedrohungen aufrechtzuerhalten (Mit brennender Sorge (Enzyklika, 1937)) .

Die Rolle von Kardinal Pacelli

Kardinal Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., spielte eine Schlüsselrolle bei der Ausarbeitung der Enzyklika. Er kooperierte eng mit deutschen Kirchenführern, um den Inhalt der Enzyklika zu gestalten, und trug maßgeblich dazu bei, die Botschaft der Enzyklika zu schärfen und die Verurteilung der Nazi-Ideologie zu intensivieren. Diese Zusammenarbeit war entscheidend, um die Stimme der Kirche in einer Zeit großer Unsicherheit und Bedrohung zu festigen (Mit Brennender Sorge - Papal Encyclicals) .

Die langfristigen Auswirkungen der Enzyklika

Die Enzyklika **Mit brennender Sorge** hatte langfristige Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem deutschen Staat sowie auf die internationale Wahrnehmung der katholischen Kirche im Kampf gegen totalitäre Regime. Sie stellte ein bedeutendes Dokument des kirchlichen Widerstands dar und beeinflusste die Art und Weise, wie die Kirche in den folgenden Jahren mit politischen Herausforderungen umging ("Mit brennender Sorge": Eine neue Spur führt ins Schwäbische) .

Die theologischen Grundlagen der Enzyklika

Die Enzyklika basiert auf tiefverwurzelten theologischen Überzeugungen über die Natur Gottes und die Rolle der Kirche in der Welt. Sie betont die Unveränderbarkeit Gottes und die Notwendigkeit, religiöse Lehren von politischen Ideologien abzugrenzen. Diese theologische Grundlage war entscheidend, um die moralische Autorität der Kirche zu bewahren und ihre Unabhängigkeit von weltlichen Mächten zu unterstreichen (Mit Brennender Sorge (March 14, 1937) - The Holy See) .

Die Rolle der deutschen Bischöfe

Die deutschen Bischöfe spielten eine zentrale Rolle bei der Verbreitung und Umsetzung der Enzyklika. Trotz der Risiken, die mit dem Vorlesen der Enzyklika verbunden waren, zeigten die Bischöfe Mut und Entschlossenheit, die Botschaft der Kirche an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese Führungsstärke war entscheidend, um die Gläubigen in einer Zeit der Verfolgung zu unterstützen (Mit brennender Sorge (Enzyklika, 1937)) .

Vergleich mit weiteren Enzykliken

**Mit brennender Sorge** kann im Kontext anderer Enzykliken von Papst Pius XI. und seinen Nachfolgern betrachtet werden. Während andere Dokumente, wie Quadragesimo Anno, sozial- und wirtschaftliche Fragen thematisieren, fokussiert sich Mit brennender Sorge spezifisch auf die Bedrohung durch totalitäre Ideologien und bietet einen direkten Kontrast zu anderen kirchlichen Lehren dieser Zeit (Mit brennender Sorge - Wikipedia) .

Fazit und Schlussfolgerungen

Die Enzyklika **Mit brennender Sorge** bleibt ein starkes Beispiel für die moralische Führung der katholischen Kirche in Zeiten politischer Unterdrückung. Sie bietet wertvolle Lektionen über den Widerstand gegen Unrecht und die Bedeutung, Glaubensüberzeugungen in Zeiten der Not beizubehalten. Ihre Lehren sind auch heute noch relevant und bieten Orientierung in einer Welt, die nach wie vor mit Herausforderungen der Menschenrechte und Freiheit konfrontiert ist (Mit Brennender Sorge - Papal Encyclicals) .

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