Möchtest Du Eine Spur in der Geschichte Hinterlassen?

Du kannst ein wichtiges Ereignis oder eine bedeutende Person unsterblich machen und mit der ganzen Welt teilen.

Jetzt Teilen
2015: Das Flusskreuzfahrtschiff Dong Fang Zhi Xing kentert mit 458 Menschen an Bord in einem schweren Sturm auf dem Jangtsekiang.

Die Katastrophe der Dong Fang Zhi Xing: Eine Dramatik auf dem Jangtse

Vorstellung der Tragödie der Dong Fang Zhi Xing

Am 1. Juni 2015 geschah eines der schlimmsten Schiffsunglücke der jüngeren chinesischen Annalen, als das Flusskreuzfahrtschiff Dong Fang Zhi Xing im Zuge eines heftigen Unwetters auf dem Jangtse kenterte. Dieses Schiff, auch „Eastern Star“ genannt, befand sich auf einer Fahrt von Nanjing nach Chongqing, als es bei der Stadt Jianli in der Provinz Hubei von einem extremen Sturm heimgesucht wurde. An Bord waren 458 Seelen, überwiegend ältere Touristen, die eine geruhsame, malerische Flussreise durch die sagenhaften Drei Schluchten genießen wollten.

Das Sturmschicksal

Am Abend des verhängnisvollen Tages traf ein abrupt auftauchender Sturm das Kreuzfahrtschiff. Der Kapitän sowie der Chefingenieur berichteten, dass ein Tornado das Schiff erfasste. Die chinesische Wetterbehörde bestätigte das Auftreten eines Tornados mit Windgeschwindigkeiten in der EF1-Kategorie, was etwa 138 bis 177 km/h entspricht. Laut späteren Untersuchungen traf jedoch ein massiver Downburst das Schiff, eine Form der Windscherung, die Windgeschwindigkeiten über 118 km/h hervorbrachte. Diese extremen Witterungsverhältnisse führten dazu, dass das Schiff kenterte und in kürzester Zeit auf den Grund ging.

Das Schiff und sein Vermächtnis

Die Dong Fang Zhi Xing war ein Flusskreuzfahrtschiff, das im Jahr 1994 erbaut und mehrfach modernisiert wurde. Das Schiff konnte bis zu 534 Passagiere beherbergen, obwohl sich am Planungstag 456 Personen an Bord befanden, eingeschlossen Besatzungsmitglieder und Reiseführer. Das Schiff wurde von der Chongqing Eastern Shipping Corporation betrieben und war bekannt für seine Fahrten durch Chinas malerische Gefilde, insbesondere die Drei Schluchten des Jangtse.

Konzeption und Ausstattung des Schiffs

Die Dong Fang Zhi Xing maß 76,5 Meter in der Länge und bot Touristen diverse Annehmlichkeiten, darunter Restaurationsstätten und Unterhaltungseinrichtungen. Trotz dieser Ausstattung war das Schiff zuvor von örtlichen Schifffahrtsbehörden aufgrund von Sicherheitsmängeln gerügt worden. Diese Missstände wurden jedoch nicht als direkte Ursache des Unglücks erachtet, sondern die extremen meteorologischen Bedingungen waren entscheidend.

Die Rettungsaktionen

Nach dem Absinken des Schiffs wurden umfangreiche Rettungsaktionen gestartet. Über 3.000 Rettungskräfte, bestehend aus Polizei- und militärischen Einheiten, beteiligten sich an der Suche nach Überlebenden. Trotz der herausfordernden Bedingungen konnten nur 14 Menschen lebend geborgen werden. Der Rest der Passagiere und Crewmitglieder wurde entweder tot geborgen oder blieb vermisst.

Hindernisse bei der Rettung

Die Rettungsversuche wurden durch die starken Strömungen des Jangtse und das ungünstige Wetter ungemein erschwert. Tauchern und Rettungskräften gelang es dennoch, das umgekehrte Schiff zu durchsuchen, um potentielle Überlebende zu finden. Die chinesische Regierung wies an, den Wasserfluss des Drei-Schluchten-Damms zu reduzieren, um die Rettungsarbeiten zu erleichtern.

Das Unglücksverfahren

Die chinesischen Behörden leiteten eine umfassende Untersuchung ein, um den Ursachen des Unglücks auf den Grund zu gehen. Das Untersuchungsverfahren ergab, dass das Schiff von einem extremen Sturm, verursacht durch einen Downburst, getroffen wurde. Zudem wurden Mängel in der Verwaltung des Schifffahrtsunternehmens und der lokalen Behörden aufgedeckt, welche möglicherweise zur Tragödie beitrugen.

Untersuchungsergebnisse

Der offizielle Bericht unterstrich, dass das Unglück in erster Linie durch die extremen Wetterbedingungen verursacht wurde, jedoch wurde ebenfalls hervorgehoben, dass die Sicherheitsvorkehrungen an Bord nicht hinreichend waren. Infolgedessen wurden mehrere Personen, darunter der Kapitän und der Chefingenieur, zur Rechenschaft gezogen und strafrechtlich verfolgt.

Der Schock der Familien der Opfer

Für die Angehörigen der Opfer war das Unglück eine erschütternde Tragik. Viele Verwandte harrten tageweise am Ufer des Jangtse in der Hoffnung auf Neuigkeiten über ihre Liebsten aus. Die chinesische Regierung organisierte Gedenkveranstaltungen und stellte psychologische Unterstützung für die betroffenen Familien bereit.

Gedenkzeremonien und staatliche Hilfe

Am siebten Tag nach dem Unglück, einem tagtäglichen Moment in der chinesischen Trauertradition, hielten Rettungskräfte sowie Regierungsbeamte eine dreiminütige Schweigeminute ab. Überdies wurden in ganz China Unterhaltungsprogramme im Fernsehen eingestellt, um der Opfer zu gedenken. Die Regierung sicherte den Familien der Opfer finanzielle Unterstützung zu und versprach, umfassende Sicherheitsüberprüfungen in der Schifffahrtsindustrie durchzuführen.

Langfristige Auswirkungen auf die Schifffahrt

Das Unglück der Dong Fang Zhi Xing zog weitreichende Konsequenzen für die Schifffahrtsbranche in China nach sich. Die Regierung verstärkte die Sicherheitsrichtlinien für Kreuzfahrtschiffe und ordnete regelmäßige Inspektionen an, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheit der Schifffahrt zu erneuern.

Regulierungsänderungen und Verbesserungen

Im Gefolge des Unglücks wurden neue Regulargien eingeführt, welche unter anderem die Verpflichtung zur regelmäßigen Instandhaltung der Schiffe und die Schulung der Besatzung in Notfallverfahren umfassten. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, die Sicherheit auf den chinesischen Wasserwegen zu erhöhen und ähnliche Tragödien in der Zukunft zu verhindern.

Die Erinnerung an die Opfer

Die Tragödie der Dong Fang Zhi Xing bleibt ein schmerzvolles Kapitel in Chinas Geschichte. Die Erinnerung an die Opfer wird durch Denkmäler und Gedächtniszermonien wachgehalten, welche jährlich abgehalten werden, um an die verlorenen Leben zu erinnern und die Dringlichkeit von Sicherheitsmaßnahmen im Schifffahrtswesen zu betonen.

Gedenkstätten und öffentliches Gedächtnis

In der Stadt Jianli, in der Nähe des Unglücksortes, wurde ein Denkmal errichtet, das den Opfern gewidmet ist. Jährlich versammeln sich dort Menschen, um Blumen niederzulegen und den Angehörigen der Opfer Trost zu spenden. Diese Veranstaltungen dienen auch als Mahnzeichen für die Bedeutung von Sicherheitsvorkehrungen und präventiven Handlungen.

Zeitleiste