
Die Einweihung des Hauses der Industrie durch Kaiser Franz Joseph I. im Jahre 1911
Ein Blick zurück auf die Geschichte des Hauses der Industrie
Die Errichtung des **Hauses der Industrie** in Wien, vollzogen zwischen 1906 und 1909, resultierte in einem markanten Bauwerk. Am 25. März 1911 wurde es von Kaiser Franz Joseph I. feierlich eröffnet – ein Ereignis von beachtlichem historischen Rang. Konzipiert als Sitz für die drei zentralen industriellen Arbeitgeberverbände Österreichs, sollte es die Interessen der Industrien vereinen und vertreten. Architektonisch spiegelt das Bauwerk den Späthistorismus wider, eine Epoche, die durch ihre monumental anmutende Strenge und klar definierte Linien besticht. Der Architekt Karl König ließ sich vom klassischen römischen Baustil des 17. Jahrhunderts inspirieren, was dem Gebäude einen imposanten und zeitlosen Charakter verlieh.Die bemerkenswerte Architektur des Hauses der Industrie
Imposant in ihrer Schlichtheit, präsentiert sich die Architektur des Hauses der Industrie. Die Fassade, gehalten im historischen Stile der Ringstraße, ist aufwendig verkleidet mit Leitha-Sandstein aus Stotzing im Burgenland. Für den Sockel wählte man Mannersdorfer Algenkalk und Granit. Besonderes Augenmerk verdient das mit den 1901 patentierten Eternitplatten bedeckte Dach. Die Krönung des vierstöckigen Baus bildet eine riesige, dreiteilige Attika mit der Inschrift "Österreichs Industrie gewidmet", was sowohl die damalige Baukunst als auch die Bedeutung der Industrie in Österreich symbolisiert.Das zentrale Einflussorgan für die österreichische Industrie
Nicht nur ein Meisterwerk der Architektur, sondern auch ein wichtiger Ort der Interessenvertretung für die österreichische Industrie war das Haus der Industrie. Hier versammelten sich Repräsentanten des Kaiserhauses, der Regierung, der Behörden und der Industrie. Der industrielle Club, der Zentralverband der Industriellen Österreichs und die Klein- und Mittelbetriebe fanden hier einen Ort, um ihre Interessen zu koordinieren. Diese Zusammenarbeit stärkte national und international die Position der österreichischen Industrie und förderte die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.Die symbolträchtige Eröffnung durch Kaiser Franz Joseph I.
Kaiser Franz Joseph I. nahm persönlich an der feierlichen Eröffnung des Hauses der Industrie am 25. März 1911 teil, was seine Bedeutung untermalte. Abends folgte ein elegantes Bankett mit 500 angesehenen Gästen aus Kaiserhaus, Regierung und Industrie. Mit dieser Einweihung begann ein neuer Abschnitt der Geschichte der österreichischen Industrie und markierte ein wichtiges Zeichen für deren künftige Entwicklung.Die Rolle während und nach dem Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg weitgehend vor Schäden verschont, diente das Haus der Industrie als Sitz des Alliierten Rates, der höchsten Institution des alliierten Kontrollsystems. Die enge räumliche Anleihe verschiedener Fach- und Untergruppen ermöglichte es der österreichischen Industrie, gegenüber den Berliner Zentralstellen ihre Interessen zu wahren. Nach dem Krieg fanden im Mai 1955 die entscheidenden Verhandlungen für den österreichischen Staatsvertrag in diesem Haus statt, ein Wendepunkt für die Unabhängigkeit Österreichs.Der stetige Wandel: Die Entwicklung bis heute
Seit seiner Eröffnung beförderte das Haus der Industrie die Verbreitung neuer Ideen und Technologien. Die enge Zusammenarbeit zwischen Verbänden und Branchen stärkte die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Heute fungiert es als Sitz der Vereinigung Österreichischer Industrieller und ähnlicher Organisationen. In Zeiten voranschreitender Digitalisierung bleibt es ein Ort der Innovation und des Fortschritts. Im Einklang mit moderner Industrieinteressen wird auch die historische Bedeutung bewahrt.Ein Resümee: Ein Meilenstein der industriellen Entwicklung Österreichs
Das Haus der Industrie in Wien ist weit mehr als ein architektonisches Meisterwerk; es verkörpert den Wandel und Fortschritt der österreichischen Industrie. Die Feierlichkeiten zur Eröffnung durch Kaiser Franz Joseph I. im Jahre 1911 legten den Grundstein für eine Ära des wirtschaftlichen Wachstums, die bis in die Gegenwart hineinwirkt. Es bleibt ein zentraler Ort der Vertretung und des Austauschs für die österreichische Industrie auch in den kommenden Jahren.Referenzen
- Geschichte der IV - Industriellenvereinigung
- Haus der Industrie - Wien Geschichte Wiki
- Das Haus der Industrie - Industriellenvereinigung
- Haus der Industrie - Wikipedia
- IVJub - Ordenskunde
- Haus der Industrie (2025) - All You Need to Know BEFORE You Go ...
- Concerts at the Haus der Industrie - Vienna Royal Orchestra
- Historic building on Schwarzenbergplatz! - Haus der Industrie ...
- The Mozart statue in the Burggarten - Visiting Vienna
- Wien, 1./3. Bezirk, Schwarzenbergplatz/Lothringerstraße, H… | Flickr
- Haus der Industrie
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