
Gründung der Deutschen Volksunion – Ein Blick auf die rechtsextreme Partei
Datum: 1987-06-12
Ort: München, Deutschland
Die Gründung der Deutschen Volksunion – Liste D am 12. Juni 1987 in München stellt einen bedeutenden Wendepunkt in der deutschen Parteienlandschaft dar. Die Partei wurde auf Initiative des Verlegers Gerhard Frey ins Leben gerufen, der als Herausgeber der umstrittenen National-Zeitung bekannt war. Die Deutsche Volksunion (DVU) manifestierte sich inmitten eines politischen Klimas, das von wachsenden Ängsten vor Ausländerfeindlichkeit und nationalen Identitätsfragen geprägt war.
Die Hintergründe der Gründung
In den 1980er Jahren kam es in Deutschland vermehrt zu gesellschaftlichen Spannungen, insbesondere in Bezug auf Einwanderung und nationale Identität. Die DVU entstand als Antwort auf eine als unzureichend empfundene Repräsentation von nationalen Belangen im politischen Spektrum. Frey und seine Unterstützer sahen sich in der Pflicht, eine Stimme für das „deutsche Volk“ zu schaffen.
Politische Ziele und Ideologie
Die DVU stellte sich als nationalistisch und völkisch dar, mit der Betonung auf den Erhalt der deutschen Kultur und Identität. Ihr Wahlprogramm beinhaltete eine strikte Ausländer- und Einwanderungspolitik sowie den Widerstand gegen eine vermeintliche Überfremdung. Zudem trat die Partei für eine Rückkehr zu traditionellen Werten und eine Stärke des deutschen Staates ein.
Verfassungsschutz und Rechtsextremismus
Relativ schnell nach ihrer Gründung wurde die DVU vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Diese Einstufung war nicht überraschend, da die Partei immer wieder durch radikale Äußerungen und Aktionen auffiel, die gegen die demokratische Grundordnung gerichtet waren. Trotz der kritischen Beobachtung gelang es der DVU, Wählerstimmen zu gewinnen, vor allem in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung.
Einfluss und Bedeutung im politischen Spektrum
Die DVU konnte in den 1990er Jahren in mehreren Bundesländern Wahlerfolge verbuchen und entwickelte eine beachtliche Anhängerschaft. Ihre Erfolge trugen zur Normalisierung rechtsextremer Ansichten in Deutschland bei und führten zu einer verstärkten Diskussion über Grenzwerte der Meinungsfreiheit und den Umgang mit extremistischer Rhetorik. Die Partei konnte jedoch letztendlich nicht in den Bundestag einziehen, was ihrer politischen Relevanz Grenzen setzte.
Der Niedergang der Deutschen Volksunion
In den späteren Jahren erlitten die rechtsextremen Parteien in Deutschland einen allgemeinen Rückgang, und die DVU war da keine Ausnahme. Interne Streitigkeiten, finanzielle Schwierigkeiten und die zunehmende Konkurrenz durch andere rechtsextreme Gruppierungen trugen zu ihrem Niedergang bei. Bereits in den 2000er Jahren hatte die Partei an Einfluss verloren und wurde zunehmend marginalisiert.
Referenzen
- DVU (Deutsche Volksunion) | Rechtsextremismus | bpb.de
- Deutsche Volksunion (DVU) - nsdoku münchen - Beitrag
- Deutsche Volksunion - Wikipedia
- German People's Union - Wikipedia
- [PDF] aktuelle analysen 12: Gerhard Hertel: Die DVU
- Gerhard Frey (politician)
- Gerhard Frey, Truth And Fictlon12 | Fascism - Oxford Academic
- 3 Deutsche Volksunion
- Gerhard Frey
- Deutsche Volksunion | The Ideology of the Extreme Right
- [PDF] Rechtsextremistische Jugendorganisationen in der Bundesrepublik ...
- [PDF] Kümmerer vor Ort? Rechtsextremistische Kleinparteien und ihr ...
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