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1734: In Leipzig wird die zweite Kantate des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach uraufgeführt.

Premiere der Zweiten Kantate aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach am 26. Dezember 1734

Am ebenjenen 26. Dezember des Jahres 1734 wurde die zweite Kantate des Weihnachtsoratoriums, ein Werk des unvergleichlichen Johann Sebastian Bach, in der ehrwürdigen Nikolaikirche zu Leipzig erstmals zur Aufführung gebracht. Diese Darbietung bildete das zweite Glied in der Kette von insgesamt sechs Kantaten, die zwischen dem Weihnachtstage des Jahres 1734 und dem Dreikönigstag 1735 zelebriert wurden. Die zweite Kantate, „Und es waren Hirten in derselben Gegend“ betitelt, nimmt innerhalb des Weihnachtsoratoriums eine zentrale Stellung ein, indem sie die Engelverkündigung der Geburt des Heilands an die Hirten zum Thema hat.

Musikalische Gestalt und Bedeutung der Zweiten Kantate

Besonders bemerkenswert ist diese Kantate in ihrer musikalischen Struktur und Komposition. Die Eröffnung erfolgt mit einer Sinfonia, die den Hirten, die auf dem Felde wachen, gewidmet ist und eine pastorale Stimmung beschwört. Diese ländliche Atmosphäre wird durch den filigranen Einsatz von Oboen und Streichern erzeugt, welche eine friedlich beruhigende Melodie intonieren. Der anschließende Eingangschor „Und es waren Hirten in derselben Gegend“ tritt als Turba-Chor in Erscheinung, symbolisiert die Gemeinde der Hirten und behandelt die Offenbarung durch die Engel.

Bedeutung der Soli und des Chors

Die Solisten verleihen der zweiten Kantate eine wichtige Funktion, indem sie die biblische Schilderung zum Leben erwecken. Der Tenor fungiert als Evangelist, der die Geschichte erzählt, während der Sopran die Engelsstimme annimmt, die die freudige Kunde verkündet. Der Chor spielt die Rolle der Hirten, welche mit Erstaunen und Freude auf die Nachricht reagieren. Diese dynamische Wechselwirkung zwischen Solisten und Chor verleiht der Kantate dramatische Tiefe und emotionale Strahlkraft.

Musikalische Motive und Symbolik in der Kantate

Mit meisterhafter Präzision nutzt Bach musikalische Motive, um die Handlung und Emotionen hervorzuheben. Die Pauken und Trompeten symbolisieren beispielsweise die göttliche Anwesenheit und die Jubelstimmung der Engel über die Geburt Christi. Bach integriert ebenso bekannte Choralmelodien, die dem damaligen Publikum vertraut waren und somit eine direkte Verbindung zur liturgischen Tradition und der Gemeinde herstellten.

Historische Resonanz und Einfluss auf die Musikwelt

Auch wenn das Weihnachtsoratorium zur Zeit seiner Uraufführung nicht die heute übliche Anerkennung genoss, hat es im Laufe der Jahrhunderte den Status eines der bedeutendsten Werke der Barockmusik erlangt. Die Wiederentdeckung und Aufführung im 19. Jahrhundert, etwa durch Komponisten wie Felix Mendelssohn Bartholdy, trug maßgeblich zur Popularisierung bei. Heutzutage wird das Weihnachtsoratorium weltweit während der Advents- und Weihnachtszeit gespielt und gilt als Meisterwerk, das die musikalische und geistige Tiefe von Bachs Schaffen eindrucksvoll demonstriert.

Schlussbetrachtung: Die Rolle der zweiten Kantate im Gesamtwerk des Weihnachtsoratoriums

Die zweite Kantate des Weihnachtsoratoriums ist nicht nur ein musikalisches Kleinod, sondern auch ein essenzieller Bestandteil innerhalb des Gesamtgefüges des Oratoriums. Sie verknüpft die Geburtsfreude über Christus mit der Menschlichkeit der Hirten, die als erste Zeuge dieses Wunders wurden. Bachs Fähigkeit, tiefgründige theologische Ideen durch seine Musik zu übermitteln, macht die zweite Kantate zu einem unerlässlichen Element des Weihnachtsoratoriums und zu einem unvergesslichen Erlebnis für Zuhörer rund um den Globus.

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