
Heiliger Method von Saloniki: Ein Dasein für die Mission
Jugendjahre und Ausbildung
Method von Saloniki, im Volksmund auch Methodius geheißen, erblickte um das Jahr **815 in Thessaloniki** das Licht der Welt, einer Stadt im Byzantinischen Reich. Sein Vater war ein byzantinischer Drungarios, ein Marineoffizier, was auf einen wohlhabenden und erzieherisch geprägten Hintergrund hindeutet. Die Mutter, vermutlich slawischer Abstammung, könnte entscheidend dazu beigetragen haben, ihre Kinder zweisprachig großzuziehen, wodurch Method und sein Bruder Kyrill frühzeitig die slawische Sprache erlernten. Diese Sprachkenntnis sollte später von immenser Bedeutung für ihre Missionstätigkeit sein.
Method und sein Bruder absolvierten eine profunde Bildungsreise, zunächst in Thessaloniki und anschließend in Konstantinopel. Beide brillierten durch hohe Gelehrsamkeit und unterrichteten Philosophie an der Hochschule von Konstantinopel. Dennoch entschied sich Method für das monastische Leben und ging als Mönch in ein Kloster in Bithynien, einer Region Kleinasiens. Dort legte er den Grundstein für seine spätere Rolle als Theologe und Missionar.
Mission im Großmährischen Reich
Im Jahr **862** wurden Method und Kyrill vom byzantinischen Kaiser Michael III. mit einem Auftrag ins Großmährische Reich entsandt. Dies geschah auf Ersuchen von Rastislav, dem Fürsten von Mähren, welcher das Ansinnen hegte, die slawische Sprache in den religiösen Zeremonien zu verankern, um den Einfluss des ostfränkischen Klerus zu marginalisieren. Method und Kyrill führten die Sakralmesse in slawischer Zunge ein und übersetzten bedeutungsvolle liturgische Schriften, was ihnen die Ehrenbezeichnung "Apostel der Slawen" einbrachte.
Die Einführung der slawischen Sprache traf allerdings auf empfindlichen Widerstreit des fränkischen Klerus, der nur die drei Kreuzesinschriftsprachen Jesu – Hebräisch, Griechisch und Latein – als liturgisch anerkannt sehen wollte. Trotz dieses Widerstandes kämpften Method und Kyrill unnachgiebig für die slawische Sprache und trugen damit wesentlich zur Inkulturation des Christentums bei den Slawen bei.
Rückkehr nach Rom und Ernennung zum Erzbischof
Im Jahr **867** entschlossen sich Method und Kyrill für eine Reise nach Rom, um ihre Mission zu verteidigen und Unterstützung zu gewinnen. Papst Hadrian II. erkannte die Signifikanz ihrer Bestrebungen an und weihte Method zum Erzbischof von Sirmium, wodurch er die nötige Autorität erhielt, seine Mission fortzusetzen. Kyrill allerdings verstarb bald darauf in Rom, und Method kehrte allein nach Mähren zurück, um die Mission weiterzuführen.
Method übernahm die Ernennung zum Erzbischof von Mähren und Pannonien und führte mit Eifer seine Arbeit fort. Er übersetzte weiterhin religiöse Texte ins Altslawische und schuf das älteste slawische Gesetzbuch, den Nomokanon, welches zur Konsolidierung der slawischen Kultur und Identität erheblich beitrug.
Konflikte und Gefangenschaft
Trotz seiner Erfolge stieß Method auf erheblichen Widerstand, insbesondere seitens der bairischen Priesterschaft, die sowohl seine Arbeit als auch die Anwendung der slawischen Sprache strikt ablehnten. Dieser Zwist führte zur Gefangennahme von Method im Jahr **870** durch Erzbischof Aldwin. In Regensburg wurde er daraufhin gefangen gesetzt.
Während seiner Gefangenschaft verfasste Method etliche Schreiben an den Papst und die mährischen Herrscher, um Unterstützung zu erlangen. Erst nach der kriegerischen Überlegenheit des Mährerreichs gegenüber dem Ostfrankenreich im Jahr **872** wagte Rom, Method zu Hilfe zu eilen. Er wurde daraufhin freigelassen und konnte seine Tätigkeit in Mähren fortsetzen.
Rückkehr und Wiederaufnahme der Mission
Nach seiner Freilassung setzte Method seine Mission mit ungebrochener Energie fort. Er kehrte nach Mähren zurück und nahm seine Arbeit an der mährischen Akademie wieder auf. Unter seiner Leitung bildete die Institution zahlreiche Schüler in der slawischen Liturgie und Sprache aus.
Method widmete sich auch der vollständigen Übersetzung der Bibel und anderer kirchlicher Texte ins Altslawische. Ein bedeutsames Unterfangen, das die christliche Lehre für die slawischen Völker zugänglicher machte und deren religiöse und kulturelle Identität festigte.
Späteres Wirken und Vermächtnis
In den ausgehenden Jahren seines Lebens setzte Method seine Tätigkeit als Bischof und Übersetzer fort. Strittigkeiten mit dem lateinischen Klerus blieben bestehen, doch durch diplomatisches Geschick und päpstliche Unterstützung konnte er seine Mission bewahren. Method verschied am **6. April 885** in Mähren und hinterließ ein gewichtiges Vermächtnis als Missionar und Kulturemittler.
Sein Werk, ebenso das seines Bruders Kyrill, hinterließ einen prägenden Abdruck auf der slawischen Welt. Die Einführung der slawischen Liturgie und die Schrifterfindung förderten die kulturelle und religiöse Identität der slawischen Völker und schufen die Voraussetzung für die Verbreitung des Christentums in Osteuropa.
Method und Kyrill als Schutzpatrone Europas
Die Relevanz von Method und Kyrill für die christliche Mission und kulturelle Integration der Slawen wurde von der Kirche entsprechend honoriert. Im Jahr **1980** ernannte Papst Johannes Paul II. die Brüder zu Schutzpatronen Europas. Diese Auszeichnung unterstreicht ihre Rolle als Verbindungsglied zwischen den Kulturen und ihre Beiträge zur europäischen Historie.
Method und Kyrill werden sowohl in den orthodoxen als auch in den katholischen Kirchen als Heilige verehrt. Ihr gemeinsamer Gedenktag, der 14. Februar, ist ein Feiertag ihrer Leistungen und ihres Einflusses auf die slawische und europäische Geschichtserzählung.
Referenzen
- Method von Saloniki - Wikipedia
- Cyrill von Saloniki - Ökumenisches Heiligenlexikon
- CYRILL UND METHODIUS - Bistum Augsburg
- [PDF] Eggers, Martin Das Erzbistum des Method Lage, Wirkung und ...
- Kyrill und Method - Wikipedia
- Kyrill und Method und die globale Sicht des Christentums
- Kyrill von Saloniki
- Cyrill und Method
- Slavorum Apostoli (2. Juni 1985)
- [PDF] Trial of the Major War Criminals before International Military Tribunal ...
- [PDF] The Russian Primary Chronicle
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