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Erhard Schnepf, deutscher Pfarrer, Reformator und Professor (evangelisch)

Erhard Schnepf: Ein Lebensweg als Erneuerer und Theologe

Frühzeit und akademische Bildung

Erhard Schnepf erblickte am 1. November 1495 in Heilbronn, Deutschland das Licht der Welt, entstammend einer demütigen Familie, als Sohn eines Schuhmachergesellen. Schon in jungen Jahren manifestierte sich seine Wissbegierde, und er nahm die Gelegenheit wahr, die Lateinschule in Heilbronn zu besuchen, ein prägender Abschnitt in seinem Werdegang als Theologe und Reforminitiator.

Nachdem er die Lateinschule hinter sich ließ, vertiefte Schnepf seine Studien an der Universität Erfurt, mit dem Schwerpunkt Theologie. Diese Institution galt in jener Epoche als ein Hort humanistischer Studien, der Schnepf eine erstklassige Bildung eröffnete. 1511 erwarb er seinen anfänglichen akademischen Titel und setzte seine Wissenschaft an der Universität Heidelberg fort.

In Heidelberg wurde Schnepf Zeuge der legendären Disputation Martin Luthers über die Indulgentienmacht. Diese Begebenheit prägte ihn nachhaltig und führte ihn zur Verinnerlichung der reformatorischen Gedanken. Er war einer der eifrigen Studenten, die zusammen mit Philipp Melanchthon, Martin Bucer und Johannes Brenz die Reformation der Kirche vorantrieben.

Der Beginn reformatorischer Bemühungen

Im Jahr 1520 nahm Schnepf seine Aufgabe als Geistlicher auf und engagierte sich für die reformatorischen Ideale. Er erhielt den ehrenvollen Ruf von Herzog Ulrich von Württemberg, in dessen Ländereien die Reformation einzuführen. Dies war ein bedeutsamer Aufstieg in seiner Laufbahn und eröffnete ihm die Gelegenheit, seine Konzepte in die Realität umzusetzen.

Schnepf arbeitete eng mit Ambrosius Blarer zusammen, einem weiteren herausragenden Reformator. Gemeinsam initiierten sie die Reformation in Württemberg, wobei sie räumlich differenziert agierten: Schnepf übernahm die Regionen „unter der Staig“ (nördlich von Stuttgart) und Blarer jene „ober der Staig“ (um Tübingen).

Die Reformation in Württemberg

Die Implementierung der Reformation in Württemberg erwies sich als anspruchsvolle Aufgabe. Schnepf und Blarer standen vor zahlreichen Hürden, wie dem Widerstand konservativer Kräfte und der Notwendigkeit, die Bevölkerung von den neuen Ideen zu überzeugen. Trotz dieser Barrieren gelang es Schnepf, eine gemäßigte lutherische Kirchenordnung zu etablieren, die bis in die Gegenwart fortbesteht.

Ein markantes Ereignis war das Götzentag-Treffen in Urach im Jahr 1537, wo Schnepf auf Widerstände stieß und schlussendlich die Bildlosigkeit, die von Herzog Ulrich auferlegt wurde, akzeptieren musste. Doch als Blarer einen zu radikalen Kurs einschlug, wurde er vom Herzog entlassen, und Schnepf erhielt die alleinige Verantwortung für die Reformation in Württemberg.

Schnepfs Kirchenlehre und Einfluss

Schnepf war ein eifriger Verfechter der Lehre Luthers und setzte sich entschlossen für die Ausbildung der evangelischen Predigerschaft ein. Er war überzeugt, dass Bildung der Schlüssel zur Verbreitung reformatorischer Ideen sei und trug erheblich zur Etablierung theologischer Studien in Württemberg bei.

Seine Glaubenslehre zeichnete sich durch einen moderaten Ansatz aus, der darauf abzielte, die Kirche zu erneuern, ohne die bestehenden Strukturen zu zertrümmern. Dies ermöglichte eine sanfte Einführung der Reformation und trug dazu bei, dass Württemberg eine der Hochburgen des Luthertums wurde.

Späteres Leben und Vermächtnis

Im Jahre 1548 wurde Schnepf all seiner Ämter enthoben, was eine einschneidende Veränderung in seinem Leben darstellte. Dennoch blieb sein Einfluss auf die Kirche und die Reformation in der Region ungebrochen. Seine letzten Jahre widmete er der Verfassung seiner Schriften und der Weiterverbreitung seiner theologischen Überzeugungen.

Erhard Schnepf verschied am 1. November 1558, just an seinem 63. Geburtstag. Sein Erbe lebt in der lutherischen Kirche weiter, und seine Beiträge zur Reformation in Württemberg werden bis in die Gegenwart anerkannt und hochgeschätzt.

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