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Hl. Kamillus von Lellis, italienischer Ordensgründer und Schutzpatron (katholisch)

Der Heilige Kamillus von Lellis: Lebensgeschichte und Erbe eines Schutzpatrons

Frühe Jahre und Militärdienst

Am 25. Mai 1550 erblicke Kamillus von Lellis in Bucchianico, Italien, das Licht der Welt. Von Kindesbeinen an war sein Dasein von Verlusten und Entbehrungen gezeichnet. Der frühe Tod seiner Mutter und die häufige Abwesenheit seines militärisch engagierten Vaters hinterließen eine Lücke, die Kamillus in eine Umgebung ohne feste Orientierung geraten ließ. So trat er schon in jungen Jahren dem Militär bei.

Zwischen den Jahren 1568 und 1574 diente Kamillus in den Reihen venezianischer und spanischer Truppen, die gegen die Türken kämpften. In diesen Zeiten wuchs in ihm eine Leidenschaft für das Glücksspiel, die ihn mehrfach in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Doch eine unheilbare Fußverletzung brach sein militärisches Wirken ab und zwang ihn schlussendlich, sich im St.-Jakob-Spital in Rom behandeln zu lassen.

Bekehrung und Anfänge im Spitaldienst

1575 ein bedeutsamer Wendepunkt im Leben von Kamillus, als er in Manfredonia einem Kapuzinerpater begegnete und beschloss, sein Leben neu auszurichten. Diese Bekehrung führte ihn zurück in die ewige Stadt Rom, wo er vier Jahre lang als Krankenpfleger tätig war. Trotz seiner Hingabe begegnete ihm seitens der kirchlichen Obrigkeiten Skepsis und Widerstand gegenüber seinem Plan, eine Laienorganisation für die Pflege von Kranken zu gründen.

Das Entstehen des Ordens der Kamillianer

Im Jahr 1586 gründete Kamillus die „Gesellschaft der Diener der Kranken“, die als Kamillianer bekannt wurden. Die Gemeinschaft verfolgte das Ziel, den Kranken ganzheitliche Fürsorge in Form von Pflege und geistlichem Beistand angedeihen zu lassen. Kamillus strebte danach, den Dienst an den Kranken als Ausdruck reiner Nächstenliebe und Buße zu verstehen, inspiriert durch das christliche Vorbild.

Die erste ernsthafte Prüfung für die Kamillianer stellte die Typhusepidemie im Rom des Jahres 1590 dar. Ihr furchtloses Agieren in dieser Krise verschaffte ihnen großen Respekt und Anerkennung. Diese Hingabe führte dazu, dass sie 1591 von Papst Gregor XIV. als religiöser Orden offiziell anerkannt wurden.

Der Einfluss der Kamillianer in der Krankenfürsorge

Der Orden der Kamillianer expandierte zügig und fand sich bald in Städten wie Neapel, Mailand und Genua wieder. Ihr Erkennungsmerkmal, das rote Kreuz auf der Brust, stand als Symbol für ihren Mut und ihre Bereitschaft, selbst unter Lebensgefahr für die Kranken da zu sein. Dieses Zeichen inspirierte später Henry Dunant zur Gründung des Roten Kreuzes.

Kamillus als Priester und Ordensoberer

Kamillus erkannte die spirituelle Not der Kranken und ließ sich deshalb 1584 zum Priester weihen. Dieser Schritt war Teil seiner Mission, den umfassenden Dienst an den Kranken zu fördern. Unter seiner Leitung erlebte der Orden eine großartige Zeit des Wachstums und der Hochachtung, insbesondere durch ihre Hilfe während der Pestepidemien, die viele ihrer Mitglieder forderten.

Spätes Wirken und Nachlass

Im Jahre 1607 legte Kamillus sein Amt als Generaloberer nieder, um sich ganz dem Dienst am Krankenwesen zu widmen. Trotz eigener schwerer gesundheitlicher Leiden, wie einer Gehbehinderung und Magenkrebs, setzte er sein Engagement bis zu seinem Tod am 14. Juli 1614 unermüdlich fort.

Heiligsprechung und Patronat

Nach seinem Ableben wuchs der Einfluss des Kamillus weiter. Im Jahr 1742 selig- und 1746 heiliggesprochen, erklärte Papst Leo XIII. ihn später zum Schutzpatron aller Kranken und Hospitale. Papst Pius XI. ernannte ihn zusätzlich 1930 zum Schutzpatron aller Pflegenden.

Ein Beitrag zur modernen Krankenpflege

Der nachhaltige Einfluss von Kamillus von Lellis auf die Pflege ist auch in der Gegenwart spürbar. Sein Streben nach umfassender Betreuung hat das Gesundheitswesen grundlegend geformt. Zahlreiche Einrichtungen weltweit tragen seinen Namen oder sind von seinen Prinzipien inspiriert.

Abschließend

Kamillus von Lellis hinterließ ein Erbe, das weit über seinen Lebensweg hinausstrahlt. Sein Wirken und sein geistliches Zeugnis zeugen von der Stärke des Glaubens und der tätigen Nächstenliebe. Er hat nicht nur das Leben unzähliger Menschen seiner Zeit beeinflusst, sondern inspiriert noch heute viele Menschen weltweit, mit Mitgefühl und Einsatz den Bedürftigen zu Hilfe zu eilen.

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