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Lars Olsen Skrefsrud, norwegischer Missionar in Indien (evangelisch)

Lars Olsen Skrefsrud: Ein Norwegischer Wegbereiter in Indien

Frühe Prägung und Bildung

Lars Olsen Skrefsrud erblickte am 4. Februar 1840 im beschaulichen Fåberg, in der Umgebung von Lillehammer in Norwegen, das Licht der Welt. In einem ärmlichen Haushalt, Sohn eines Pächters und einer frommen Mutter, wuchs er heran. Die Armut und unzureichenden Bildungswege prägten seine Kindheit tief. Noch ehe er eine Laufbahn als Kupferschmied einschlug, stürzte er in tiefere Gewässer und wurde wegen Beteiligung an einem Bankraub inhaftiert. Während der vierjährigen Gefangenschaft wandte er sich der Bibel und anderen geistlichen Texten zu, was eine merkliche Lebenswende einleitete.

Spirituelles Erwachen und Wandel

Während seiner Haftzeit erlebte Skrefsrud ein tiefgreifendes spirituelles Erwachen. Die Besuche von Anna Onsum, einer jungen Dame aus seiner Heimat, sowie Gespräche mit einem Pastor, entfachten in ihm den Wunsch, Missionar zu werden. Nach seiner Entlassung im Jahr 1861 trat er der Gossner Mission in Berlin bei, vertiefte seine Ausbildung und bereitete sich auf seine bevorstehende Mission in Indien vor.

Die Expeditionsreise nach Indien und Beginn der Mission

Im Jahr 1863 brach Skrefsrud nach Indien auf, um unter den Santal zu wirken, einem urtümlichen Volk Nordindiens. Die Santal litten unter der Knechtschaft großer Gutsbesitzer und Geldverleiher. Skrefsrud verpflichtete sich, die Lebensumstände dieser Gemeinschaft zu verbessern und ihre kulturelle Eigenständigkeit zu schützen.

Zusammenarbeit mit Hans Peter Børresen

Gemeinsam mit Hans Peter Børresen initiierte Skrefsrud die Norwegische Santal-Mission. Diese Zusammenarbeit bildete das Herzstück des Missionserfolgs, da beide Männer ihre Fähigkeiten und Ressourcen vereinten, um die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Santal in Angriff zu nehmen.

Sprachliche Meisterleistungen und kulturelle Symbiose

Skrefsrud erkannte den immensen Wert der Sprache für die Identität der Santal und widmete sich mit Nachdruck der Verschriftlichung ihrer Sprache. Er schuf eine Schriftform für die Santali-Sprache und übersetzte sowohl biblische Texte als auch Hymnen, um den Santal den christlichen Glauben in ihrer Muttersprache zugänglich zu machen.

Bildungsanstrengungen und wirtschaftliche Entwicklung

Neben der sprachlichen Arbeit gründete Skrefsrud Schulen, um den Santal Bildung angedeihen zu lassen und praktische Kenntnisse in Landwirtschaft und Handwerk zu vermitteln. Diese bildungspolitischen Initiativen waren Grundpfeiler für die ökonomische und soziale Entwicklung der Santal-Gemeinschaften.

Widrigkeiten und Widerstände

Trotz zahlreicher Erfolge musste Skrefsrud viele Widrigkeiten überstehen. Die britische Kolonialverwaltung sowie rivalisierende religiöse Gruppen begegneten seiner Mission oft mit Misstrauen. Dennoch konnte er die Unterstützung der britischen Behörden gewinnen, um juristischen Schutz für die Santal zu erwirken.

Konfrontationen mit hinduistischen Landbesitzern

Ein zentraler Teil von Skrefsruds Arbeit war der Kampf gegen hinduistische Landbesitzer, die die Santal ausbeuteten. Durch seine Bemühungen um rechtliche und gesellschaftliche Reformen gelang es, die Macht dieser Ausbeuter zu schmälern.

Einfluss und Erbe

Skrefsruds Wirken in Indien hat ein nachhaltiges Vermächtnis hinterlassen. Die von ihm initiierte Mission entwickelte sich zu einer unabhängigen Kirche mit über 150.000 Gläubigen in Jharkhand, Bihar, Westbengalen und Assam. Diese Gemeinden bewahren seine Lehren und Werte bis in die Gegenwart.

Fortführung der Mission und Nachfolger

Nach dem Tod von Skrefsrud im Jahr 1910 führte der norwegische Missionar Paul Olaf Bodding seine Arbeit weiter. Unter Boddings Leitung wuchs die Mission in Bedeutung und Einfluss.

Nachdenken über Skrefsruds Lebenswerk

Lars Olsen Skrefsrud gilt als herausragender Missionar Norwegens. Seine Gabe, kulturelle Barrieren zu überwinden und eine indigene Kirche ins Leben zu rufen, wird als exemplarisch für interkulturelle Missionsarbeit gefeiert.

Der Nachhall seiner Arbeit heute

Die Prinzipien, die Skrefsrud vorlebte, finden bis heute Anklang. Seine Betonung auf kulturelle Integration und wirtschaftliche Autarkie liefert Vorbilder für moderne Missionsstrategien.

Fazit: Skrefsruds Vermächtnis in der zeitgenössischen Missionsarbeit

Das Lebenswerk von Lars Olsen Skrefsrud zeigt, wie eine Einzelperson durch Hingabe und Glauben eine tiefgehende Wirkung auf eine Gemeinschaft ausüben kann. Sein Erbe lebt in den indischen Gemeinschaften fort, die er einst betreute, und inspiriert Missionare weltweit, die Brücken des Glaubens und der Kultur zu schlagen.
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